Mittwoch, 10. Juni 2020

Neu bei SCU - Caorlina

Ein Venezianisches Ruderboot kommt selten alleine. Neben der DIADORA liegt nun auch eine große Coarline auf unserem Clubgelände. Willkommen Andreas Gruschka und Familie!
Eine Caorlina  ist ein traditionelles Boot der Lagunen von und um Venedig. Erfunden wurde sie wohl in der Stadt Caorle. Sie diente in unterschiedlichen Formaten (Längen und Breiten) vor allem dem Transport von Gütern. Schafe, Schweine oder Rinder wurden auf ihr z.B. nach Venedig gebracht, damit die Tiere dort geschlachtet werden konnten. Wie auf einem der Bilder zu sehen, kann das Boot auch von zwei Ruderern gerudert werden. Inzwischen nutzt man höchstens noch motorisiert umgebaute Caorlinen für den Transport.

Die Rudervereine in Venedig besitzen in der Regel mehrere  solche Boote. Der Standard besteht in der Version eines Sechster-Bootes, so auch unser blaues Wunder. Die venezianische „Weltmeisterschaft“ im Rudern, die „regata storica“ Anfang September, findet einen ihrer Höhepunkte in dem Rennen von neun dieser Boote mit den besten Rudermannschaften der Lagune. Es dient also auch dem Leistungssport. Daneben eignet sich dieser Bootstyp als das ideale Anfängerboot, weil es am stabilsten von allen venezianischen Bootstypen im Wasser liegt und weil der Ruderlehrer gleichzeitig eine Gruppe von 4-5 Novizen auf dem Boot unterrichten kann. Schließlich, auch das zeigt das andere Bild, ist es ein wunderbares Boot, um Wanderfahrten mit ihm zu machen und Gästen auf einer Bank das Vergnügen einer „Vogata“ zu bereiten. 
Unser Boot wurde von einer neuen Werft in  Venedig für uns gebaut. Den Bootsbauern sind dabei manche Fehler unterlaufen, so dass wir die Corona-Beschränkungen dazu nutzen, die entsprechenden Ärgernisse zu beseitigen. Wir hoffen, dass es möglich ist, noch in diesem Jahr Mitgliedern der Undine das Angebot machen zu können, eine Schnuppertour mit dem Boot zu machen. Darauf freuen wir uns und danken für den freundlichen Empfang durch die Mitglieder, die wir bisher kennengelernt haben. 

(Andreas Gruschka, Fotos: Hedwig und Sabine Wollrag)