Samstag, 20. Juni 2020

Kenterung und Rettungsaktion

Offener Brief zur Kenterung und Rettungsaktion am 12.6.20 Bericht in der Offenbach Post


Sehr geehrte Clubmitglieder,


Ich möchte hiermit allen Teilnehmern nochmals meinen Dank für Ihre Hilfe aussprechen. Besonderen Dank an Thomas Laukhardt und Peter Keitz die das Segelboot bargen.

Mein Dank gilt auch den Rettungskräften der Offenbacher Feuerwehr, der Polizei, dem Rettungsdienst, den Rettungstauchern sowie der Wasserschutzpolizei für Ihren schnellen Einsatz.

Nicht zu vergessen der Trainer der Wiking im Schlauchboot der mir half das gekenterte Boot zu sichern.


Was war passiert?


Am Freitag den 12.6 brachte ich gegen 14.30 Uhr das Boot zu Wasser.  Ein sehr sonniger Tag mit leichtem bis böigen Wind aus Ost. Ich segelte ca. 45 Minuten, übte das Wenden und die Halse.

Nach ca. 50 Minuten legte sich der Wind. Ich saß backbord, das Ruder in der Hand als eine Motorjacht vorbeifuhr und recht hohe Wellen verursacht. Gleichzeitig frischte der Wind stark auf. 


Meine Fahrtrichtung war auf das Fechenheimer Ufer gerichtet. Das Boot nahm Fahrt auf und legte sich stark auf die Leeseite. Wasser lief ein und das Boot legte sich auf die Seite-Mast Richtung flußabwärts. Ich schwamm um das Boot herum zum Schwert und versuchte mich auf das Schwert zu stellen. Aus dem Wasser heraus war mir das nicht möglich. Als versuchte ich das Boot an einem Tauende Richtung Offenbach zu ziehen, da dieses Ufer näher war. Angler die auf der Fechenheimer Ufer waren hatten wohl den Vorgang beobachtet und riefen wohl die Feuerwehr.


Jetzt kam mir auch ein Schlauchboot zu Hilfe und wir versuchten gemeinsam das Boot an Land zu ziehen, was aber nicht gelang, da der Mast schon Grundberührung hatte. 

Ich schwamm an das Ufer bis ich Grund erreichte. Jetzt kam auch schon die Feuerwehr und half mir aus dem kalten Wasser. In der Zwischenzeit hatte jemand  den Segelclub alarmiert und zu meinem Glück waren Thomas und Peter mit dem RIB schnell da, die dann die Bergung des Bootes übernahmen. Ich wurde medizinisch untersucht-es war alles in Ordnung.


Thomas wusch mir natürlich den Kopf wegen meines Leichtsinns, - zu recht. 


Ich habe sicherlich die Windverhältnisse und meine sportliche Fitness unterschätzt und bin bin froh, heil aus dieser Gefahrensituation gekommen zu sein.

Nochmals Vielen Dank an die Retter.



Alex Mayer

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Lieber Alex,


wir sind heilfroh, dass du die Kenterung gut überstanden hast. Auch wenn man einige Erfahrung im Segeln auf Yachten hat, ist das Jollensegeln auf dem Main als Herausforderung nicht zu unterschätzen. Enges Fahrwasser, drehende Winde, plötzliche Böen, Berufsschifffahrt und anderes fordern volle Aufmerksamkeit. Kentern gehört zum Jollensegeln zwar dazu, aber auf dem Main hat man nicht viel Toleranz für Fehler, besonders wenn man man alleine unterwegs ist. Deshalb erinnern wir alle Jollensegler noch mal an wichtige Verhaltensregeln:


  1. Rettungsweste  tragen 

  2. Kleidung passend zu Wind und Wassertemperatur wählen

  3. Boot vor dem Ablegen auf Funktionstüchtigkeit überprüfen

  4. Sportliche Boote bei schwierigen Windverhältnissen  nur mit passender Fitness segeln

  5. Kommt es zum Kentern, Boot in den Wind drehen und aufrichten

  6. Gelingt dies nicht , beim Boot bleiben und festhalten bis Hilfe kommt


Der SCU dankt allen Wassersportlern, die geholfen haben. Gut zu wissen, dass man sich auf dem Main hilft, egal ob man Ruderer, Motorbootfahrer, Segler ist oder am Ufer angelt.  Ein besonderer Dank auch an die Rettungskräfte Offenbach und der WaPo Frankfurt, die schnell zur Stelle waren. 


Lieber Alex, lass dir die Freude am Segeln durch dieses Ereignis nicht nehmen. Deine Clubkameraden bieten dir und allen Interessierten eine extra Trainingseinheit an. 


Wir Wünschen allen Seglern weiterhin Mast und Schotbruch,


Für den SCU-Vorstand
Philip Verplancke (Vorsitzender)